Maerkischeallgemeine.de: Christian Rath
Im Fall Görgülü, dem wohl spektakulärsten deutschen Sorgerechtsstreit, bahnt sich eine Wende an. Der Amtsvormund des kleinen Christofer hat nun offiziell die "Familienzusammenführung" als Ziel benannt. Damit könnte es also doch noch zur Rückkehr des siebenjährigen Jungen zum leiblichen Vater Kazim Görgülü kommen. Derzeit lebt Christofer bei einer Pflegefamilie, die dies verhindern will.
Die Mutter von Christofer hatte die Beziehung mit Kazim Görgülü schon vor der Geburt des Kindes beendet und wollte ihren Sohn zur Adoption freigeben. Seither lebt Christofer bei einem adoptionswilligen Lehrerehepaar im Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt). Vater Görgülü war gegen eine Adoption. Mit seiner neuen sächsischen Partnerin Celestina will er den Sohn selbst großziehen und beantragte das Sorgerecht.
Schon seit Jahren wird mit allen juristischen Mitteln gestritten. Das Lehrerehepaar, das bis auf weiteres als Pflegefamilie für Christofer fungiert, wirft Görgülü vor, er gefährde das Kindeswohl, weil sich der Junge bei ihnen zu Hause fühle. Vater Görgülü, ein Bauunternehmer, warnt vor dem Jähzorn des Pflegevaters und sieht sein Kind in schlechten Händen. Er glaubt, dass er als Türke und Moslem benachteiligt werde. Alle berufen sich auf die Interessen des Kindes.
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